#008 Chester Bennington im Interview zu Linkin Park und Dead By Sunrise

Oktober 2009: Da sitzen sie, die drei Frisurenmonster von Dead By Sunrise, in einer Suite des Hamburger Hyatt Hotels: Chester Bennington, Amir Derakh und Ryan Shuck. Warum trägt man in ihrem Alter noch solche Frisuren, schießt es einem als Erstes durch den Kopf? Weil die Rockmusik und das Friseur-Gewerbe ziemlich viele Gemeinsamkeiten haben, wie Ryan am Ende dieses Interviews behaupten wird. Bis dahin spricht aber eigentlich nur Band-Leader Chester – die Hierarchien sind klar verteilt in dieser Kombo, deren Debüt-Album „Our Of Ashes“ im Oktober 2009 Platz 5 der deutschen Album-Charts erklomm. Dass Dead By Sunrise dabei von der großen Anhängerschaft von Chesters Hauptband profitiert haben – wer will es ernsthaft bezweifeln? Und natürlich dreht sich auch ein Großteil dieses Chester-Bennington-Interviews um Linkin Park. Chester wirkte während dieses Gesprächs sehr aufgeräumt und reflektiert, war eloquent, lustig und charismatisch. Rest in peace, Chester Bennington!

„Ich schreibe Songs über dunkle Themen. Darüber, missbraucht zu werden, drogenabhängig zu sein und mich selbst zu hassen.“
Chester Bennington
2009
„Ich schreibe Songs über dunkle Themen. Darüber, missbraucht zu werden, drogenabhängig zu sein und mich selbst zu hassen.“
Chester Bennington
2009

Chester Bennington: Interview zu Linkin Park & Co.

Hi Jungs! Ich mache dieses Interview für den deutschen Metal Hammer. Würdet ihr sagen, dass die Musik von Dead By Sunrise auch ein Metal-Element hat?
Chester: Nein.

Okay, dann vielen Dank für das Interview!
Chester: (*Lacht*) Ich glaube wirklich nicht, dass Dead By Sunrise viel Metal haben. Unsere Musik hat eher etwas Grungiges, dreckigen Punk und Auf-die-Fresse-Rock als Elemente. Für mich passt das am besten zu den Songs, die ich schreibe. Aber wenn ihr es wollt, dann sage ich gerne, dass wir Metal spielen. Linkin Park war zu einer bestimmten Zeit ja auch ein bisschen Metal.

„Nu Metal“.
Chester: Ja, wie kleiner Heavy Metal. Kleiner-Scheiß-Metal. Ich glaube, als NuMetal damals aufkam, wurde sogar über Metallica gesagt, dass sie NuMetal spielen würden. Ich habe damals einen Artikel gelesen, in dem etwas von ‚Metallicas NuMetal-Sound’ stand. Da dachte ich nur ‘Wollt ihr mich eigentlich verarschen?!’

Mit Linkin Park hast du ja im Prinzip alles erreicht, was man als Sänger einer Rock-Band erreichen kann – warum fängst du jetzt noch einmal von vorn an, was hat dich dazu motiviert?
Chester: Ich habe tatsächlich nicht geplant, eine neue Band zu gründen. Ich habe mich jetzt nicht hingesetzt und mich gefragt ‚hm, was könnte ich denn mal machen, das mir Linkin Park nicht geben kann?’ Du hast Recht – wenn ich die Wahl hätte, einer Band beizutreten, dann wäre das definitiv eine Band wie Linkin Park. Ich liebe unsere Musik, ich wäre ein Fan davon, wenn ich nicht in der Band wäre. Ich schreibe bei Linkin Park ja auch nicht die Musik für die Band, nur ein paar Melodien und Lyrics. Dort kann ich mit supertalentierten Typen zusammenarbeiten und abhängen und einfach in einer sehr guten Band sein. Nach „Mediora“ hatten wir eine Auszeit und beschlossen, ein Jahr Pause zu machen und danach am nächsten Album zu arbeiten. Also ging ich davon aus, dass es zwei oder drei Jahre dauern würde, bis die Leute wieder etwas von Linkin Park hören würden. Ich fing an, Songs zu schreiben, bemerkte aber, dass sie irgendwie nicht zu Linkin Park passten, weil sie so einen grungigen, dreckigen Sound hatten. Daher habe ich Ryan und Amir gefragt, ob sie mir helfen würden, ein Album daraus zu machen Die Nummern passten definitiv nicht zu Linkin Park, waren aber auch gut genug, um irgendetwas damit zu machen. Es wäre eine Schande, gute Songs unter den Tisch fallen zu lassen, wenn man die Möglichkeit hat, irgendetwas mit ihnen zu machen. Also haben wir die Gelegenheit am Schopf gepackt.

Sprich: Die Songs auf dem Album sind inzwischen schon zwei oder drei Jahre alt?
Chester: Einige schon, andere sind aber auch erst kürzlich entstanden. Im Sommer 2005 fingen wir an, an diesem Album zu arbeiten, mussten Ende 2005 aber eine Pause einlegen, weil ich mit Linkin Park ins Studio ging und „Minutes To Midnight” aufnahm. Danach sind wir drei Jahre zu dem Album getourt und Dead By Sunrise lag auf Eis. Als wir dann alle wieder fertig waren – Julien-K haben ja zwischenzeitlich auch ein Album veröffentlicht – machten wir dort weiter, wo wir stehen geblieben waren. Die Songs, die sich dann noch relevant anfühlten, haben wir behalten, andere haben wir umgearbeitet. Außerdem habe ich auch noch neue Sachen geschrieben. Ich würde sagen, dass eine Hälfte des Albums von 2008 und die andere von der ersten Aufnahme-Session ist.

Chester Bennington über die Namen seiner Bands

So wirklich bei null fangt ihr dann aber auch wieder nicht an mit Dead By Sunrise – du bist immerhin „die Stimme“ von Linkin Park. Stört es dich, dass dieser Vergleich automatisch herbeigezogen wird, wenn der Name Chester Bennington fällt?
Chester: Nein, das stört mich nicht im Geringsten!

Letzten Endes ist es ja auch ein immenser Vorteil, oder?
Chester: Na ja, ich weiß nicht, ob das so ein Vorteil ist – immerhin sind die Erwartungen dadurch ziemlich hoch. Ein Vorteil ist natürlich, dass mich die Leute von Linkin Park kennen und sich deswegen auch für meine andere Band interessieren könnten. Dadurch haben wir natürlich einen gewissen Vorteil gegenüber den Bands, von denen man noch nie gehört hat und die gerade erst mit ihrem ersten Album rauskommen. Andererseits kann das auch nachteilig sein, weil die Leute vorgefertigte Meinungen haben. Sie stellen sich vor, wie das Album wohl klingen wird, und wenn es sich dann anders anhört… wer weiß, wie sie reagieren? Daher war es uns sehr wichtig, dass alle in der Band vom Album und den Songs überzeugt waren – erst dann hatten wir die Eier, es zu veröffentlichen (*lacht*).

Die Die-Hard-Fans eurer bisherigen Bands habt ihr aber sicherlich schon im Sack.
Chester: Vermutlich. Es gibt Die-Hard-Fans von Linkin Park und von Orgy, für die es vermutlich völlig egal ist, was wir machen. Ich meine, wir könnten ein Album mit Furzgeräuschen aufnehmen und die Leute würden das kaufen. Diese Fans gibt es natürlich, wir wollen aber niemanden dazu verleiten, unsere Band nur deshalb zu mögen, weil sie auch unsere anderen Bands gut finden. Wir wollen, dass die Leute diese Band wegen ihrer Musik mögen – ansonsten würden wir sie nicht machen.

Ich habe gelesen, dass sich der Bandname davon ableitet, dass ihr ziemlich hart gefeiert habt, als ihr das Album aufgenommen habt
Chester: Diese Info hast du wahrscheinlich in der Bio gelesen – das kannst du einfach so hinnehmen. Ich meine, yeah, es ist… yeah (*lacht*).

Euer Debütalbum habt ihr „Out Of Ashes“ getauft, was im Vergleich zu Dead By Sunrise, das ja eine negative Konnotation hat, ungleich positiver klingt. Habt ihr mal drüber nachgedacht, die ganze Band Out Of Ashes zu nennen?
Chester: Ach was, nein. Die Leute legen immer so viel Bedeutung in einen Bandnamen. Ich meine, Linkin Park bedeutet verdammt noch mal überhaupt nichts! Es hat absolut nichts mit der Band zu tun. Mir gefiel einfach der Klang von Dead By Sunrise, es fühlte sich irgendwie cool an. Und natürlich sucht man sich als Band einen Namen aus, der sich cool anhört und der cool aussieht, wenn man ihn aufschreibt. Ich möchte einfach nicht, dass die Leute so viel Energie in die Interpretation unseres Bandnamens stecken. Klar, er bezieht sich auf Dinge, die damals passiert sind, Entscheidungen, die ich gefällt habe, und Phasen, die wir beim Aufnehmen des Albums durchlaufen haben. Der Name hat irgendwie Schneid und vermittelt ein Gefühl der Verzweiflung – das gefällt mir an ihm. Ich meine, wer weiß, wie unser nächstes Album klingen wird? Ich habe eine grobe Vorstellung davon und auch schon ein paar Songs geschrieben – ich mache einfach weiter das, was ich immer getan habe: Songs schreiben, die dunkel sind und sich mit unangenehmen Dingen befassen. Ich fokussiere mich aber nicht darauf, irgendetwas einen Namen zu geben, was vielleicht nicht allzu lange währt, weil sich mein Leben verändert oder so – in fünf Jahren bin ich vielleicht ein verschissener Priester, wer weiß?! Ich habe keine Ahnung, was die Zukunft bringt, und ich versuche auch nicht, sie vorherzusehen. „Out Of Ashes“ beschreibt also den Zustand, in dem ich mich und wir alle in der Band uns heute befinden. Wir alle wachsen, entwickeln uns weiter, freunden uns mehr und mehr mit dem Leben an, kämpfen uns durch schwierige Zeiten und gehen am Ende gestärkt daraus hervor. Darum geht es doch im Leben – und darauf spielt der Titel „Out Of Ashes“ natürlich auch an.

Chester Bennington im Interview: über Vampire und Dämonen

Dead By Sunrise trägt auch eine vampirische Komponente in sich, oder? Die Sonne kommt – und die Vampire verrecken.
Chester: Äh… nein. Ich habe kein Problem mit Vampiren, da steht ja heutzutage jeder drauf. Ich mag Vampire, sie sind cool. Wenn ich ein Monster sein müsste, dann wäre ich gerne ein Vampir. Unsere Band hat damit aber nicht das Geringste zu tun.

Hast du bei Dead By Sunrise noch mehr Möglichkeiten, deine dunkle Seite und deine Dämonen zu exorzieren?
Chester: Na ja, auch bei Linkin Park schreibe ich ja über dunklen Scheiß. Dort gibt es aber zwei Texter, mich und Mike. Ich schreibe Songs über dunkle Themen, darüber, missbraucht zu werden, drogenabhängig zu sein und mich selbst zu hassen. Darüber schreibe ich, weil ich dazu eine Verbindung habe. So arbeitet mein Gehirn, das taucht einfach immer wieder in die verdammten Schatten ab! Manchmal geht es ans Tageslicht, schreit ‚aaaahhhh’ und verzieht sich ganz schnell wieder nach drinnen.

Vampire machen so was auch.
Chester: Die Leute, ich inklusive, scheinen sich auf das Negative zu fokussieren, weil das aufregender und ungemütlicher ist. Ich höre ja nicht Alice In Chains, weil ich mich besser fühlen will. Ich höre Alice In Chains, weil sie scheiß düster und depressiv sind! Depeche Mode, so poppig sie sind, sind eine meiner Lieblingsbands, weil sie so dunkel, emotional und real sind. Ich liebe so was. Genau so wie The Cure – die schreiben wunderschöne Liebeslieder, lassen dir dabei aber immer einen beschissenen Schauer über den Rücken laufen. Aber auf „Out Of Ashes“ gibt es auch Liebeslieder, es handelt nicht alles nur von Dunkelheit. Musik ist für mich ein Vehikel, um bestimmte Dinge herauszulassen – bei Dead By Sunrise ist das viel persönlicher, weil ich alle Lyrics schreibe und die Hauptperson bin. Bei Linkin Park muss ich oft Wörter in meinen Texten austauschen, wenn ich direkt über mich geschrieben habe – und wenn Mike mit mir zusammen singt oder einen Rap-Part in einen Song reinschreibt, versucht er, eine Verbindung zu meinen Texten aufzubauen. Wenn ich dann über meine Angst schreibe, an Alkoholentzug zu sterben, hat er keine Ahnung, wie sich das anfühlt, und kann dazu keine Verbindung aufbauen. Also kann ich da nicht direkt drüber schreiben und muss es irgendwie in einen Charakter verpacken, der in einer anderen Situation ähnliche Gefühle hat. Und plötzlich sind die Lyrics völlig anders. Das ist ziemlich kompliziert. Der Unterschied zwischen Linkin Park und Dead By Sunrise ist also, dass ich mir über so etwas keine Gedanken machen muss und einfach nur über meine ganz persönlichen Dinge schreiben kann.

Die Texte von Dead By Sunrise sind also die pure Essenz von Chester Bennington?
Chester: Ja, so kann man das sagen. Es gibt viele kleine Fenster in meinem Leben: „Give Me Your Name“ habe ich zum Beispiel für meine Frau geschrieben, als wir geheiratet haben. Das ist ein wunderschöner Song, voll von schönen Dingen wie Glück und Helligkeit. Wohingegen „Condemned“ das völlige Gegenteil davon ist. Es gibt viele solcher kleiner Fenster in meinen Texten, die in bestimmte Momente meines Lebens hineinschauen.

Diese unterschiedlichen Stimmungen sind tatsächlich eine Stärke des Albums. Die dunkle Seite scheint aber dennoch irgendwie die Oberhand zu behalten.
Chester: Natürlich tut sie das! Das ist ja auch verdammt noch mal cooler (*lacht*)! Niemand mag Luke Skywalker in seinem beschissenen weißen Jesus-Outfit. Jeder mag Luke Skywalker in der schwarzen Jedi-Kluft, wenn er ein wenig abgründig wird und kein Problem mehr damit hat, Dinge zu töten. Dann wird’s doch erst richtig gut.

Chester Bennington im Interview: über Schauspielerei

Apropos Filme: Neulich habe ich dich in „Crank 2“ gesehen, im ersten Teil hast du ja auch schon mitgespielt. Hast du eine spezielle Vorliebe für dieses Franchise oder dafür, wenn sich Leute an dir reiben?
Chester: Ach, das war eigentlich ziemlich lustig, wie ich in den ersten Teil gekommen bin: Sie haben die Eröffnungsszene, in der Chev völlig zugedröhnt zu sich kommt, keine Ahnung hat, was ihm passiert ist, und denkt, er würde gerade sterben, in dem Gebäude gedreht, in dem ich gewohnt habe. Der Regisseur hatte zufällig herausgefunden, dass ich dort wohne, und bei meinem Management angefragt, ob ich Interesse daran hätte, einen kleinen Cameo-Auftritt zu machen. Und ich dachte mir ‚ok, ich check das mal aus und guck mir an, worum es geht’. Dann habe ich mir das Skript durchgelesen und fand es ziemlich cool. Ich mag Jason Statham, er ist ziemlich gut in dem, was er macht. Ich habe zugesagt und die Cameo gespielt – und beim zweiten Film haben sie mich dann wieder angerufen und gefragt, ob ich es noch mal machen würde, weil sie mich gerne dabei haben wollten. Und ich meinte nur ‚klar, das hat Spaß gemacht letztes Mal!’ Und als Jason dann auf mich zukam und sich an meinem Arm gerieben hat, war das echt saukomisch. Wir mussten den Take 20-mal drehen, weil keiner von uns dabei ernst bleiben konnte. Dieser Tag war echt ziemlich strange: Die alte Lady, die „Vergewaltigung!“ brüllt und dann Jason, wie er mitten auf der Trabrennbahn diese Tussi nagelt… ich dachte nur ‚was zur Hölle geht hier ab, das ist doch total irre!?’ Das hat auf jeden Fall sehr viel Laune gemacht. Ich habe jetzt aber keine superintensive Beziehung zu „Crank“-Filmen oder so (*lacht*).

Vielleicht hättest du ja gerne einen größeren Part gespielt?
Chester: Ein Teil von mir hätte das sicher gern getan, weil ich schon als Kind in Theatergruppen war und gerne geschauspielert habe. Bevor ich zur Musik kam, bin ich tatsächlich mit Theatergruppen durch die USA getourt und hatte viel Spaß daran. Ich habe aber das Gefühl, dass, wenn ich anfangen würde, größere Rollen zu übernehmen, das in etwa so laufen würde wie einmal, als ich mit meinen Kindern im Skate-Park war: Ich meinte nur ‚Hey, ich war mal ein scheißguter Skater, ich zeig euch mal, wie man sich da reinschmeißt!’ Dann bin ich natürlich nach hinten abgerauscht und mit meinem Schädel auf dem Beton gelandet. Wenn ich jetzt mit der Schauspielerei anfangen würde, wäre das sicherlich damit vergleichbar – nur wäre ich dann in einem Film, den man sich immer wieder angucken kann. Wenn ich also jemals wieder schauspielern sollte, dann würde ich vorher erst einmal ein paar Kurse nehmen, um den Schauspieler in mir wiederzuerwecken. Das könnte natürlich schon Spaß machen.

Du scheinst ja schon ein ziemlich rastloser Typ zu sein – unlängst hast du mit Ve’cel ja auch dein eigenes Klamotten-Label präsentiert. Chester Bennington ist überall!
Chester: Tja, ich langweile mich halt ziemlich schnell (*lacht*). Ich habe ja auch noch eine Tattoo-Studio-Kette, die ja auch die ganze Klamotten-Linie inspiriert hat. Das hat Spaß gemacht und dann haben wir es einfach getan. Ich probiere gerne viele verschiedene Dinge aus.

Es gibt also mehr als nur die Musik für dich? Einige Musiker leben ja einzig und allein für ihre Musik.
Chester: Auch wir leben für unsere Musik – wir sind aber keine Idioten. Irgendwann werden wir mal alt sein, und nicht jeder ist ein Rolling Stone und kann sich auch mit 80 noch auf die Bühne stellen. Man sollte da ganz realistisch sein. Wir alle machen das schon seit längerer Zeit, hatten unsere Höhen und Tiefen und wissen, dass wir auch andere Dinge machen können. Ich denke nicht, dass ich es verdiene, für den Rest meines Lebens ein erfolgreicher Rockstar zu sein. Ich weiß, dass Erfolg flüchtig ist. Wenn man also weiterhin das bestmögliche Leben haben will, muss man gewitzt sein und darf nicht alle seine Eier in einen Korb packen. Stell dir das doch nur mal vor: Wenn der Korb verloren geht, hast du auf einmal keine Eier mehr (*lacht*)!
Ryan (sagt auch mal was): Im Prinzip richten wir unsere Unternehmen ja nur nach unserem Lebensstil aus. Tattoos bestimmen unser Leben zum Beispiel sehr stark. Unsere Restaurants sind Orte, in denen wir selber gerne essen und abhängen. Dort gibt es Musik, die uns gefällt, und Essen, das uns schmeckt. Wir haben noch ein paar andere Sachen geplant, die sich aber auch nur um die Dinge drehen, die wir lieben – wobei die Musik natürlich immer die treibende Kraft hinter allem ist. Musik und Tattoos sind absolut miteinander verbunden.
Chester: Als Nächstes steigen wir in die Pornoindustrie ein.

Wenn ich mir so eure Haare angucke, denke ich eigentlich eher an die Friseur-Industrie.
Ryan: Im Ernst, ich war mal Friseur – 15 Jahre lang! Ich habe schon oft versucht, einen Salon zu kaufen, bislang hat es aber noch nicht sollen sein. Aber genau das meine ich: Hairstyling und Musik sind für mich im Prinzip das Gleiche. Es ist Kunst und Schöpfung – Orgy zum Beispiel wurde damals definitiv von meiner Friseur-Karriere angestoßen.
Chester: Ich habe gerade eine scheißgute Idee – nach dem Interview sage ich euch, was es ist.

Hey, das ist gemein! Ich wette, es hat etwas mit der Porno-Industrie zu tun!
Ryan: Willst du Schamhaare trimmen?
Chester: Ja, ganz genau das ist es. Woher wusstest du das!?

Chester Bennington Interview:
Ben Foitzik
Datum:
Oktober 2009
Ort:
Hyatt Hotel, Hamburg
Copyright Bild:
Ben Foitzik 2007

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